Zugabe 1 ohne Buch
Heute hatte ich meinen zweiten Termin bei meiner Zahnärztin Frau Dr. Goldstein. Sie hat inzwischen beim Zahntechniker das nötige Ersatzmaterial für meine Prothese besorgt.
Erst lief alles glatt wie gewohnt. Ich hatte ja den Transportschein von meiner Hausärztin in der Tasche. Die Hinfahrt mit meinem JOHANNITER-Fahrdienst klappte wie immer reibungsfrei.
Doch auf der Rückfahrt kam nicht mein Fahrdienst, sondern ein mir unbekannter Taxifahrer. Die Schwester von Frau Dr. Goldstein war krankheitsbedingt ausgefallen und irgend jemand hatte die Taxigenossenschaft Magdeburg angerufen. Es ist zwar nicht unüblich, dass Patienten mit einem Taxibeförderungsschein gefahren werden. Aber ich hatte keinen.
Zu Hause angekommen kam der Taxifahrer sogar mit in meine Wohnung, denn er wollte endlich Geld von mir. Das habe ich natürlich verweigert, denn ich war der Auffassung, dass mein Transport bezahlt wird und korrekt organisiert war.
Nun wurde der Taxifahrer gereizt und rief sogar die Polizei an, um an sein Geld zu kommen. Das war auch angebracht, denn er nötigte mich unfreundlich zu bezahlen und wurde mir gegenüber sogar leicht handgreiflich.
Die Polizei kam übrigens nicht, aktivierte ihrerseits jedoch den Rettungsdienst.
Und schneller als die Polizei erlaubt kam ein großer Unfallwagen wie in dem Foto mit drei netten Helfern wie in dem Foto, natürlich vom JOHNNITER-Rettungsdienst. Der Arzt und die Sanitäter befragten mich nach dem Vorkommnis und beruhigten mich ein wenig.
Als Freimut endlich meinem Notruf folgte, fuhren die JOHANNITER-Fachkräfte wieder los und baten ihn um meine weitere Begleitung. Sie lobten Freimuts ehrenamtliches Engagement zu meinen Gunsten und hatten sogar schon gewusst, dass der Mann mit dem Fahrrad nur Freimut sein konnte, weil ich ihnen von ihm berichtet hatte.
Dass Freimut mit dem Fahrrad kam, liegt daran, dass sein Auto wie auch meins immer noch nicht richtig fahrbereit isr. Wenig später kam meine Haushälterin Annette Richter und bot an, mit mir zum Friedhof zu fahren.
Schon gestern wollten Freimut und ich mit meinem Winterauto zum Westfriedhof – noch rechtzeitig vor dem Totensonntag . Wir kamen aber nur bis zur Großen Diesdorfer Straße, an der sich stadtauswärts der Westfriedhof befindet. Dort wartet mein verflossener Horst schon seit 2007 auf mich.
Glück im Unglück – mein Auto blieb genau gegenüber des AUTOZENTRUMS STADTFELD aussichtslos liegen. Der nette Herr Friedrichs des Autohauses, das auch eine Freie Werkstatt geboten hätte, hat meinen roten Corsa fremdgestartet und so kamen wir wieder bis nach Hause.
Freimut hatte schon den ADAC angerufen. Dort konnten wir dank der Hilfe nach wenigen Minuten Entwarnung geben.
Die ursprünglich für heute geplante Tour mit Annette zum Friedhof fiel erst mal ins Wasser. Außerdem hatte sich herausgestellt, dass Annettes Kofferraum für meinen Rollator und mein Friedhof-Equipment eine Nummer zu klein ist.
So hat sie heute doch noch bei mir sauber gemacht, wofür sie ja eigentlich von meiner Pflegekasse im Rahmen des Projektes Nachbarschaftshilfe engagiert wurde und etwas finanziell entschädigt wird.
Dann hat es doch noch geklappt. Der Regen hatte nachgelassen und Annette konnte mich ohne viel Mühe dazu bewegen, nun endlich mit ihrem Auto zum Friedhof zu fahren. Ohne Panne. Leider ist Annette nicht mit auf dem Bild. Sie hat ja fotografiert.
Nun liegen mein selbst kreiertes Gesteck und die anderen Accessoirs bei Horst auf dem Grab und ich bin für heute seelig.