Mein Geburtstag ist nun genau eine Woche her. Inzwischen hat mich der Alltag wieder voll im Griff.
Der Höhepunkt heute war, dass mich mein Gartenhelfer Marcel endlich mal wieder besuchte. Ich freue mich darüber, denn so musste ich keinen teuren Gartenbaubetrieb beauftragen. Im Ergebnis entstand wieder ein neuer Grünschnittberg für den Container, der Anfang November kommt. Ich selber kann mit der Heckenschere nicht mehr umgehen, schon gar nicht auf der Leiter oder über Kopf.
Die Gartenarbeiter sind für mich die wichtigsten Partner, weil ich zwar weiß wie es geht, aber selber nur die leichten Arbeitern verrichten kann. Als ich noch mit meinem Horst vom Westfriedhof zusammen war, hatte er sich um alles gekümmert.
Freimut kam gegen 13 Uhr, um nach dem Rechten zu sehen. Er hatte mich den ganzen Vormittag nicht telefonisch erreicht. Ich war ja im Garten. Ich wollte ihn am liebsten gleich wieder wegschicken und konnte nicht einsehen, warum er wegen eines Fotos für mein Buch den Marcel von der Arbeit abhalten wollte. Das habe ich ihm sogar so laut und unfreundlich zu verstehen gegeben, so dass selbst Marcel Freimut fragte, wie er diesen Stress mit mir aushält.
Für solche Konflikte habe ich ein gutes Gespür: Ich habe Freimut einfach das restliche Gehackte von gestern Abend mitgegeben, das Marcel nicht angerührt hat. So hat er mein Revier verlassen – die Fotos hatte er ja inzwischen.
Ich fürchtete nur, dass Freimut heute nicht noch einmal kommt, denn er pflegt auch noch andere sozialen Kontakte, über die er keine Bücher schreibt. Gegen 16 Uhr habe ich Freimut angerufen und ihm mitgeteilt, dass ich heute gar keine Zeit hatte, morgens und abends was zu essen. Jetzt wäre er wieder gern gesehen bei mir.
Den gefühlt 10. Besuch einer Tagesklinik hat Freimut für mich abgesagt, denn dafür habe ich im Moment keine Zeit – bis der Container kommt und der Garten winterfest ist. Schade eigentlich, denn die Tagesklinik SENIORAT in der Olvenstedter Chaussee gehört auch zum Angebotsspektrum von Silkes Pflegedienst. Freimut hat mit Silke Klaaßen heute erst telefoniert. Die ambulanten und stationären Dienstleistungen sollen im Buch oder in diesem Blog dazu noch eine Rolle spielen.
Freimuts Konzept ist, dass noch mehr gesundheits- und pflegerelevante Informationen in das Projekt einfließen, um alten Menschen einen Weg aufzuzeigen, wie man die vorletzte Station „Pflegeheim“ nicht zu früh anpeilen muss.