Heute um 11 Uhr habe ich Freimut angerufen: „Warum hast Du Dich noch gemeldet, wann kommst Du? Ich habe Kartoffelsalat gemacht!“ Er antwortete, dass er seit 8 Uhr an meinem neuen Tagebuch arbeitet und plane, so gegen 13 Uhr bei mir einzutreffen. Ich war mit 13 Uhr einverstanden, obwohl ich schon Hunger hatte.
Tatsächlich scheint so ein Tagebuch viel Arbeit zu verursachen. Erst muss man die Bilder von der Kamera auf den Computer beamen. Danach muss man sie bearbeiten und das doppelt: Einmal für das Buch und einmal für den Internetblog. Erst dann können Buchstaben und Bilder ins Tagbuchlayout übertagen werden, habe ich inzwischen gelernt.
Pünktlich gegen 13 Uhr kam er mit dem Rad angefahren, das er wohl mehr liebt als mich und mein rotes Auto. Er ist damit diesen Sommer sogar öfter die 15 km nach Wolmirstedt in den Garten zu seiner Gisela gefahren, wo er immer umsonst arbeiten muss. Bei mir gibt es wenigstens Mindestlohn…
Doch bevor wir uns zu Essen hinsetzten bat ich ihn noch, das Garagentor zu öffnen. Ich brauchte Säcke und Schubkarre für die Laubentsorgung. Den Biomülleimer hat er auch gleich noch weggebracht.
Während sich Freimut für die Bockwurst mit Salat entschied, die schon länger im Kühlschrank auf Ihren Einsatz gewartet hatte, habe ich mir Fischstäbchen gebraten, um meine Tiefkühlschränke für neue Aufgaben zu leeren. Ohne mein Tiefkühlmanagement wäre ich aufgeschmissen. Selbst das frische Brot zerteile ich in mundgerechte Portionen und friere es für später ein. Auch das Eis und Erdbeeren sollten nicht wieder eingefroren werden.
Abends war unser Treffen nur von kurzer Dauer. Freimut war aber so hilfsbereit und hat mir meine Schubkarre, die ich mühevoll mit grünem Abfall gefüllt hatte, auf den Hof gefahren und ausgekippt. Dann hatte er mir vorgeschlagen, Martin Müller noch mit seiner Hündin LOTTI einzuladen, damit ich mich mal wieder über einen Hund freuen kann.
Aber das haben wir verschoben, weil ich heute von meinem kleinen Einsatz an der frischen Luft geschafft war. Auch fühle ich mich noch nicht in der Lage, mich nach FLOCKY auf neue Hunde einzulassen. FLOCKY und LOTTI kannten sich übrigens. Sie waren sich vor Monaten in meinem Garten begegnet.
FLOCKY war damals ganz verliebt. Vor einigen Wochen hat LOTTI neun Welpen zur Welt gebracht, die inzwischen alle vermittelt sind. Nun liegt LOTTI auf Freimuts Sofa. Martin trägt immer noch auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung Zeitungen aus. So hatte ihn auch Freimut kennengelernt.
Wenn er zu Hause ist, bringt ihm Martin den GENERALANZEIGER persönlich in die Wohnung. Er und LOTTI erhalten ein Getränk und manchmal einen Imbiss. Bald wollen wir den Besuch von Martin und Lotti bei mir nachholen.
Wir schäzen Martin nicht nur wegen seiner Tierliebe, sondern auch wegen seiner Intelligenz und Kreativität als FACEBOOKER. Das ist seine bevorzugte Form der Online-Kommunikation. So soll uns Martin auch helfen, unser Tagebuch über FACEBOOK zu vermarkten.