Mutti Ruthis Tagebuch

Erinnerungen an die ersten 100 Tage
nach meinem 90. Geburtstag

Montag, 28. Oktober 2024

Schon gestern hatte ich Freimut einen Einkaufszettel und 20 € in die Hand gedrückt. Tatsächlich sind meine Vorräte knapp geworden und es war Zeit, dass Freimut seinen Fahrradkorb wieder mit frischen Lebensmitteln für mich füllt.

Zum Stamm wurde ein Seil gespannt, damit der Rest sicher auf das Wobau-Grundstück fällt. Links unter dem großen grünen Berg befindet sich auch der Rest von Freimuts Fahrradschuppen.

Hoffentlich nimmt er auch meine leeren Flaschen mit. Meine Hauswirtschaftshilfe hatte sich auch schon angeboten, das Leergut zu entsorgen. Dabei ist die Leergutrücknahme gerade ein kleines Problem in meinem Stadtteil. Während bei NP eine nette Verkäuferin wie früher die Flaschen annimmt und den Gutschein an der Kasse ausstellt, ist der Pfandflaschen-Annahmeautomat von NETTO nun schon über eine Woche defekt. Und PENNY nimmt keine Bügelflaschen – REWE und EDEKA sind zu weit weg für mich.

Meinen Einkaufszettel erspare ich Ihnen lieber. Dafür gibt es vielleicht ein aussagekräftiges Foto von der Ladung des Fahrradkorbes. Aber der Einkauf kann warten, denn ich habe im Gefrierschrank meiner Gartenküche noch Reserven gefunden. Das gute Stück ist schon wieder vereist. Höchste Zeit ihn langsam zu leeren und danach abzutauen. Ohne meine Tiefkühlgeräte wäre ich aufgeschmissen.

Mein Fotograf hatte ein anderes spannendes Motiv vor seiner Linse, das festgehalten werden musste. Tatsächlich wollte Freimut das Ende seines alten Baumes dokumentieren. Während am Freitag die Äste entfernt wurden, die mir die grünen Zweige eingebracht hatten, wurde heute der finale Schnitt am Baumstamm angesetzt.